CDU Potsdam Innenstadt Nord

Schluß mit Preußen?

Kurz vor dem 500. Geburtstag soll Preußen ausradiert werden.

Wann auch immer die genaue Geschichte Preußens einsetzt, mit dem Volk der Prussen (das wäre schon 1230), als Herzogtum (1525), oder als Monarchie (1701): Das Jahr 1525 markiert die Geburtsstunde wohl am deutlichsten (Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz). Mit der Einführung der Reformation 1525 endete die Herrschaft des Deutschen Ordens. Herzog Albrecht von Hohenzollern nahm das Land als Lehen vom Polnischen König - so begann die Geschichte Preußens - auf Anraten von Melanchton und Luther - als weltliches Herzogtum. 

2025 - also in zwei Jahren - wird diese Geschichte ihren 500. Geburtstag feiern. Wenn nicht links-grün am Preußischen Stuhl sägen würden. Kulturstaatsministerin Claudia Roth möchte Preußen aus dem Namen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz streichen ("Preußen unerwünscht" - SZ 26.12.2022), in Potsdam möchten linke Experten den Namen HBPG Haus der Brandenburgisch-Preussischen Geschichte um das Wort Preussen erleichtern, im Auswärtigen Amt wurde bereits das Bismarckzimmer gestrichen (also nicht malermäßig, sondern cancel culture mäßig) - das wird wohl die Spitze des Eisberges in der eisigen Atmosphäre sein, in die unsere Identität gerade hineinschlittert. 

2025 hätten wir die Gelegenheit, den 500. Geburtstag Preußens zu feiern. Der Vorschlag kommt von der CDU Potsdam Innenstadt-Nord, dort, im Schatten von Schloß Sanssouci, wo das Epizentrum Preußens zu vermuten ist.   

 

   

Wann genau Preussen Geburtstag hat, dass ist gar nicht so leicht zu beziffern. Aber was solls, alte Leute machen ja manchmal auch ein Geheimnis um ihr Alter. Für uns beginnt Preußens lange Geschichte als Herzogtum 1525, die Preußische Monarchie begann dann 1701 mit Friedrich I. als „König in Preußen“, der Prunk nach französischem Vorbild pflegte. Sein Sohn Friedrich Wilhelm I. (1713-1740) ist uns als Soldatenkönig bekannt, er trieb die Militarisierung voran und schuf die Verwaltung, die merkantilistische Wirtschaftspolitik, führte die allgemeine Schulpflicht ein und etablierte volkswirtschaftliche Lehrstühle an preussischen Universitäten. Dessen Sohn Friedrich II. „Friedrich der Große“ oder "der Alte Fritz" (1740-1786) ist uns als Ikone, fast schon als Marke bekannt. Er führte einerseits Krieg, andererseits schuf er die Aufklärung. Mit Friedrich II. wurde völlige Glaubensfreiheit eingeführt, das Preußische Landrecht eingeführt, er förderte leidenschaftlich Kunst und Kultur, forcierte Schulbildung für alle, machte Religionsfreiheit selbstverständlich, er schuf Rechtsstaatlichkeit und förderte Kultur, Wissenschaft und Forschung von internationalem Rang. Preußen ist heute noch Synonym für Errungenschaften von zukunftsweisender Bedeutung. 

Die Preußische Monarchie währte bis 1918, nach der Novemberrevolution wurde Preußen in eine parlamentarische Demokratie umgewandelt, die Weimarer Republik. Das Ende der Weimarer Republik wurde im Zuge der Weltwirtschaftskrise 1929 mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten eingeleitet. Noch heute sagen die Älteren unter uns über Rechte Kräfte "Die Leute haben aus Weimar nichts gelernt". 

Die politische Beschäftigung mit Preußen ist eine Herausforderung zu kontroverser Diskussion. Wir leben in einer Geschichts- und Erinnerungslandschaft, die wir nicht einfach ausradieren sollten. 

Preußen ist nicht etwa irgend ein untergegangener Staat, sondern ein Adjektiv und ein Synonym für unsere Geschichte. Preußen darf nicht gecanceled werden weil Preußen ein „Klima, ein geistiges Aroma, ein Gefühl ist, aus dem heraus eine große kulturelle Inspiration möglich wurde.“ (FAZ 2.2.2004). 

Es ist zu banal, einfach mit erhobenem Finger auf den Militarismus und die deutschnationalen Tendenzen am Ende der Weimarer Republik zu zeigen, als hätte Preußen nur das zu bieten. 

Preußen ist vielmehr die Basis, die Grundlage, das Fundament unserer demokratisch-freiheitlichen Verfassung und unserer rechtsstaatlichen Identität. Und Preußen ist die Wurzel unserer wirtschaftlichen Stärke und unserer Fähigkeit zur führenden Exportwirtschaft. Sprichwörtliche Tugenden wie Ordnung, Pünktlichkeit, Sparsamkeit gepaart mit wissenschaftlichem Vorgehen, frühzeitigem Merkantilismus und Erziehung zu freiem Denken haben einen großen Anteil an unserer wirtschaftlichen Verfassung in der Welt. 

Wir regen an, in 2025 den 500. Geburtstag von Preußen zu feiern und in interaktiven Ausstellungen in Erinnerung zu rufen.